Vor ein paar Monaten.
Es ist 09.30.
In der Marketing Agentur «Hölle der guten Ideen» sitzen die Marketing-Verantwortlichen alle an einem Tisch und brüten mal wieder ein paar teuflische Weihnachts-Ideen aus.
«Es muss was Kuschliges sein»
«Mit grossen Kulleraugen»
«Am Besten auch noch noch flauschig»
«Und wir machen gleich mehrere davon!»
«Super Plan. Dann muss man länger sammeln.»
«Hmmm, wir machen…
Wir machen:
EIN PLÜSCHTIER!»
Die versammelte Abteilung klatscht Beifall, stampft mit den Füssen, jemand tanzt auf dem Tisch, der Marketing-Chef holt eine Flasche Champagner.
Ladies and Gentlemen, das ist sie:
Die Idee des Jahrhunderts
Plüschtiere zum Sammeln.
In der Weihnachtszeit.
Der Knüller.
Die Kinder werden es lieben. Und den Schmollblick aufsetzen und gaaanz lieb gucken. Und sie wollen jetzt auch immer zum Einkaufen mitkommen.
Und die Eltern werden sich so was von freuen, denn Plüschtiere kann man immer gut brauchen. Plüschtiere sind in Haushalten mit Kindern Mangelware, ein rares Gut. Man wird ja immer und überall mit allem möglichen beschenkt, aber nieeemals mit Plüschtieren…
Deshalb ist man auch immer sehr, sehr froh und glücklich wenn man welche bekommt.
Von Freunden, Omas und Opas, von Patentanten, von Onkeln und von den Grossverteilern.
Jedes Mal, wenn wieder ein neuer Sammelspass beginnt, sind Eltern immer ganz aufgeregt und können es kaum erwarten:
«Gibt es Plüschtiere? Ja, wirklich? Süsse, knuddelige Plüschtiere? Am besten auch gleich mehrere?
Und hoffentlich sind sie auch alle ganz gut sichtbar beim Eingang platziert, so dass die Kinder sie auch GARANTIERT sehen können.»
Mit zittrigen Händen freuen sich Mama und Papa dann ungemein auf die erste Sammelkarte und wenn die Verkäuferin jeweils fragt: «Nehmen sie die Kleberli?», dann hüpfen die Herzchen jedes Mal voller unbändiger Freunde.
Und genau diese Freude möchten die Marketingabteilungen in die heimischen Wohnzimmer bringen:
«Ein bisschen Liebe.»
«Und Wärme.»
«Kuschelfaktor.»
«Jede Familie braucht schliesslich Plüschtiere.»
«Und wenn nicht wir sie verschenken, wer dann?»
Und damit lösen sich die Marketing-Sitzungen überall auf der Welt, nach Stunden kreativem Schaffen, wieder auf.
Zufriedene Gesichter wo man hinschaut.