Seid ihr auch manchmal traurig und denkt ihr hättet einfach alles falsch gemacht?
Werdet ihr auch manchmal wütend ab Kleinigkeiten und denkt dann, warum es euch nicht gelingt ruhig und gelassen zu bleiben?
Seid ihr auch manchmal frustriert und denkt, dass niemand eure Bemühungen schätzt, dass eure Kinder undankbar sind und am liebsten würdet ihr einfach alles hinschmeissen?
Die Kinder ins Gartenhäuschen stecken und einfach auf eine einsame Insel abhauen?
Steckt ihr auch manchmal in einer Situation drin und merkt, dass der Weg den ihr eingeschlagen habt eigentlich der Falsche ist, aber ihr findet grad keinen anderen?
Habt ihr auch manchmal ein schlechtes Gewissen, wenn ihr genervt und müde seid und ihr es einfach nicht schafft, so zu reagieren wie ihr gerne möchtet?
Ja?
Herzlich Willkommen im Eltern-Club.
Denn dieses Leben mit Kindern fordert uns, es ist anstrengend, ermüdend.
Gleichzeitig ist es aber auch bereichernd, wunderschön und spannend.
Manchmal sind wir aber auch einfach überfordert und fragen uns:
Was mach ich hier eigentlich?
Warum benehmen sich meine Kinder unmöglich, warum sind sie so frech und bringen mich dermassen auf die Palme?
Wenn wir uns dann so ein bisschen zurück lehnen, tief durchatmen und uns überlegen, was denn genau das Problem ist, dann merken wir sehr oft:
Nicht die Kinder sind das Problem – sondern wir Eltern
Manchmal stehen wir uns einfach ein bisschen selber im Weg.
Wir haben hohe Erwartungen an uns selber aber auch an unsere Kinder. Erwartungen die wir oder sie vielleicht in dem Moment gar nicht recht erfüllen können und auch nicht müssen.
Wenn wir uns ärgern, herum schreien, drohen oder schimpfen, dann liegt das oft nicht an den Kindern, sondern an unserem eigenen Unwohlsein.
Wenn wir müde, ausgelaugt, unzufrieden, traurig oder kränklich sind, wenn wir Sorgen haben oder mit uns selber hadern, dann fällt es viel schwerer, mit den Kindern ruhig und gelassen umzugehen.
Oft sind es auch nur kleine Dinge, die uns aus der Ruhe bringen:
Ein Pickel
10 neue graue Haare
Die Hose die nicht mehr richtig zugeht
Die 3 riesigen Wäschekörbe, die man schon längst bügeln sollte
Das Chaos im Wohnzimmer
Der laute Nachbar, der ständig seine Heavy-Metal Platten hört
Sind wir genervt und unausgeglichen, dann färbt das fast immer auf die Kinderlein ab. Wenn wir oft launisch sind, brüllen, schreien oder drohen – dann tun sie es auch.
Das führt dann schnell mal in eine Negativspirale, in der man alles nur noch schwarz sieht und ohne Hilfe manchmal fast nicht mehr hinaus findet.
Deshalb ist es unabdingbar, dass wir uns und unser Verhalten immer wieder reflektieren und kritisch hinterfragen:
Was läuft im Moment bei uns denn schief?
In welchen Situationen passiert das?
Wie oft am Tag? Ist es wirklich so oft, wie wir das Gefühl haben?
Was kann ich tun, damit es wieder besser klappt?
Wo muss ich ansetzen?
Das ist immer etwas anstrengend, denn wenn man das tut, dann muss man auch an SICH und an SEINEM Verhalten etwas ändern.
Wenn Kinder nicht hören, dann hat das oft damit zu tun, dass wir von weit her rufen, sie den ganzen Tag mit Anweisungen zu texten oder eben keine Anweisungen geben, sondern Fragen stellen.
Wenn Kinder ständig streiten, brüllen oder hauen, dann ist es ihnen oft einfach langweilig oder sie suchen Aufmerksamkeit (vielleicht weil ein kleineres Geschwisterchen da ist, oder sich sonst etwas in der Familie oder Umgebung geändert hat.)
Oft sind Kinder auch einfach überfordert, weil sie nicht genau wissen, WAS von ihnen erwartet wird.
Auch wenn ihr manchmal das Gefühl habt, dass sich die Kinderlein die ganze Nacht überlegen, wie sie euch am nächsten Tag ärgern können:
Nehmt es nicht zu persönlich!
Viele Dinge die Kinder tun, sind ganz NORMAL und entsprechen ihrem Alter und Entwicklungsstand. z.B wenn sie trotzen oder einen Pubertäts-Anfall haben… :-)
Es gibt da durchaus einige Dinge, die man als Eltern verändern kann:
Besser vorausplanen
Weniger Anweisungen geben
Wieder mehr auf die positiven Dinge achten und
Den Kindern immer wieder ein positives Feedback geben
Sich wieder etwas mehr Zeit nehmen für die Kinder
Klare Anweisungen geben
Wieder etwas mehr Humor und Fantasie in den Alltag einfliessen lassen
Einen Schritt zurück stehen und bevor man schimpft, droht und brüllt, einfach kurz überlegen:
“Ist das jetzt wirklich SOOOO schlimm?”
Sich auf die verschiedenen Erziehungsfallen achten und sich auch mal wieder etwas Gutes tun.
Es liegt nicht an den Kindern, sondern vor allem an uns Eltern
Es ist nicht immer ganz leicht sich einzugestehen, dass es gar nicht an den Kindern liegt, dass nicht sie es sind die in erster Linie etwas ändern müssen, sondern wir Eltern.
Und doch bringt das ja auch ein bisschen Hoffnung. :-)
Denn wir beeinflussen die Kinder eben nicht nur im negativen, sondern auch im positiven Verhalten.
Also: Wenn WIR gewisse Sachen ändern, dann färbt das ganz schnell auch auf das Verhalten unserer Kids ab.
Deshalb ist ein kritischer Blick in den Spiegel ganz wichtig. Wir müssen uns immer mal wieder selber beobachten und uns zuhören, damit wir unsere Fehler bemerken und aus ihnen lernen können.
Jeden Tag von neuem.