“Jetzt hab ich es ihnen schon 100 Mal gesagt!”
“Ich sage es ihnen immer und immer wieder, aber sie machen es trotzdem nicht!”
“Echt. Voll nervig. Meine Kinder lassen ständig alles einfach liegen, obwohl ich es ihnen 1000 Mal am Tag sage.”
Kennt ihr oder?
Ok. Eigentlich logisch. Denn ihr wisst ja bereits von meinen früheren Artikeln, dass zu viel reden nix bringt. Dass die Kinderlein irgend wann mal auf Durchzug schalten und denken: “Jaja, dieses zutexten ist ja nicht zum Aushalten, da hör ich lieber schon gar nicht mehr hin.”
Punkt 1:
Zu viel Gequatsche und Ermahnungen kann ein Grund sein, warum Kinder gar nicht mehr zuhören und tun, was wir von ihnen möchten. Es ist zu viel. Es prallt ab, geht beim einen Ohr rein, beim anderen wieder raus.
Punkt 2:
Es ist ihnen zu wenig wichtig, weil sie nicht wissen WIE wichtig es UNS ist. Wenn wir immer nur schimpfen und schimpfen, dann erkennen Kinder nicht wirklich, warum uns etwas stört und vor allem WAS und WIE sie das ändern sollen.
Punkt 3:
Sie denken einfach nicht daran. Sie kommen rein, haben Hunger und Zack! Alles wird schnell hingeschmissen, weil sie essen wollen oder erzählen oder beides.
Wenn ihr wollt, dass Kinder eure Anweisungen beachten und einhalten, DANN versucht mal DAS:
Punkt 1:
Weniger reden. Vorher überlegen, MUSS ich das jetzt WIRKLICH sagen, ist es wichtig?
Punkt 2:
Setzt euch mal in Ruhe zusammen und diskutiert die Situationen in denen es immer wieder Streit, Diskussionen und Ärger gibt. Sagt euren Kinderlein, WAS euch genau stört und WARUM? Stellt euch diese Frage vorher, vielleicht könnt ihr sie nämlich selber gar nicht so richtig beantworten… :-)
Sucht ZUSAMMEN nach möglichen Lösungen und Alternativen. Manchmal braucht eine Schultasche auch nur einen richtigen Platz. (Vielleicht sogar einen angeschriebenen Schultaschen-Parkplatz.) Oder man ändert etwas am Ablauf, teilt die Badezimmer auf, ändert etwas an der Sitzordnung oder überlegt sich, wie man denn das lästige Aufräumen oder Zähne putzen vielleicht ein bisschen lustiger und lebendiger gestalten könnte.
Damit könnt ihr schon recht früh beginnen und je nach Alter der Kinder, zuerst halt selber noch ein paar Vorschläge einbringen. Je älter die Kinder sind, umso besser können und sollen sie selber nach Alternativen und Lösungen suchen.
Punkt 3:
Abmachungen und Regeln treffen und diese AUFSCHREIBEN und AUFHÄNGEN.
Stellt euch vor, ihr seid mit dem Auto unterwegs. Wenn da nicht ständig mal wieder am Strassenrand eine Geschwindigkeitstafel stehen würde oder wir aufs Navi schauen könnten, hätten wir oft keinen Plan, wie schnell wir eigentlich fahren dürfen. Genau SO, geht es unseren Kids ganz oft. Sie brauchen “Geschwindigkeitsanzeigen”, keinen Polizisten, der ihnen ständige eine Busse verteilt. :-)
Also Abmachungen treffen und dann zusammen aufschreiben. Positiv formulieren. Was sollen sie tun? Wo kommen die Sachen hin? Bis wann muss was, wie erledigt sein. Ihr könnt diese Abmachungen auch etwas fantasievoll und lustig gestalten und sie dann dort, wo es Sinn macht aufhängen. Im Badezimmer, beim Eingang, in der Küche, im Kinderzimmer.
Das wär’s!