Wenn man in die Ferien fährt, dann gibt es immer noch -zig Ding zu erledigen. Es gibt Leute, die machen das vorbildlich. Wochen vorher schreiben sie Listen und gehen einkaufen und organisieren das mit dem Blumen giessen und putzen das Haus von oben bis unten, schauen ob die Koffer noch ok sind und haben dann einen sehr relaxten Ferien-Einpacktag.
Da ich aber zur Sorte “Ich-mache-alles-in-letzter-Minute” gehöre ist das jedes Mal ein Riesenspass mit mir.
Da merk ich am Abend vorher:
“Hui, da steht ja noch dieser grosse Wäschekorb, mit dieser Bügelwäsche. Mich wird der Schlag treffen, wenn ich nach Hause komme, ich werde in tiefe Depressionen versinken, wenn ich vor dem Waschen zuerst noch alte Wäsche bügeln muss.”
“Oh, ich wollte ja noch diese zwei Filme aufs iPad der Kids laden. Wie geht das schon wieder mit diesem Konvertierungsprogramm? Der Mann ist nicht da und ich hab seit dem letzten Mal wieder alles vergessen.”
“Ich wollte ja noch duschen. Ja nu, das mach ich dann halt morgen.”
“Ich wollte ja noch rasch staubsaugen. Ja nu, das mach ich dann halt morgen, vor dem Duschen.”
“Ich wollte ja noch die Zeitungen bündeln. Ja nu, das mach ich dann halt morgen, falls ich noch Zeit habe.”
“Ui. Ich muss ja auch noch packen. DAS mach ich eben auch immer ganz spät. :-)”
Und weil meine Vorbereitung immer so dermassen kurzfristig und leicht unorganisiert ist, hab ich im allerletzten Moment dann auch immer sehr viel zu tun.
*jamankönnteauchStresssagen
Die Abwaschmaschine noch ausräumen, dann die Blumen giessen, den Kühlschrank entrümpeln (wer will schon nach 2 Wochen mit Schimmelbirnen, braunen Bananen und Pelzchen-Joghurts gesegnet sein?
Eben.
Also Kühlschrank ausmisten, Sonnencrème suchen, Wäsche aus der Maschine in den Trockner stopfen.
Und gäbe das nicht alles schon genug zu tun:
Vor den Ferien hab ich immer das unbändige Verlangen, die Wohnung noch zu putzen als wäre da gleich eine Wohnungsübergabe.
Ich bin ja normalerweise nicht grad unbedingt die Frau, die am Allerliebsten putzt. Ich habe auch keinen Putztag oder einen angeschriebenen Putzschrank. Ich seh darin auch nicht unbedingt etwas Heilendes, nein nix dergleichen.
Aber bevor ich in die Ferien fahre, da überrollt es mich jeweils und ich muss da einfach sauber machen. Ich hab eh immer, den “Nach-Hause-komm” Koller und den möchte ich dann bitte sehr in einer sauberen Wohnung ausleben.
Also rasch über den Chromstahl geschrubbt, den Staub von den Regalen gewischt, dann unter die Dusche hüpfen, das iPhone Ladekabel suchen, das iPad Ladekabel suchen und die 35 alten Quittungen aus dem Portemonnaie, die schon lange in der Buchhaltung sein sollten, in ein Plastikmäppchen legen.
Gott sei Dank ist der Mann noch da, sonst wären die Ferien vorbei und ich würd immer noch im Haus herum “hühnern”. Ich suche panisch mein iPhone, den Schlüssel, meine Sonnenbrille, die Identitätskarten der Kids und ganz schlimm: Da fehlen noch die dunkelblauen Leggins, “die aus Amerika weisst du, wenn ich die nicht habe, dann komme ich nicht mit in die Ferien”. Also, Nervenzusammenbruch der Tochter abwehren und Leggins suchen, das Mail wegen einem Elternplanet Wettbewerb beantworten, den Abfallsack zusammen binden, Linsenflüssigkeit muss ich noch einpacken und den dicken Pulli. Nicht dass ich im Süden noch eines qualvollen Erfrierungstodes sterben werde.
Die Abfahrtszeit haben wir schon mehrmals um eine halbe Stunde verschoben und wie immer denke ich mir: So, das nächste Mal organisierst du das einfach früher. Immer dieser Stress.
Ich leere das Putzwasser aus und schmeisse alles was noch übrig geblieben ist in eine, wie immer, viel zu kleine Tasche. So dass alles raus quillt und ich sie fast nicht mehr tragen kann. Dann seh ich noch das Abstimmungs-Zeugs auf dem Tisch liegen. Also, noch schnell die Bürgerpflicht wahrnehmen und abstimmen, alles ins Kuvert stopfen und dann endlich, endlich zur Türe raus. Wie immer, renne ich noch drei Mal wieder zurück, weil ich mir dann doch nicht ganz sicher bin ob das Dachfenster wirklich zu ist und die Herdplatte ausgeschaltet ist.
Uff!
Schöne Ferien.
Ein Kommentar
Wie schön zu hören, dass auch bei anderen nicht immer alles perfekt organisiert ist.