“Kinder müssen nicht erzogen werden.” Sie machen uns eh alles nach.
Und genau das ist ja das Verflixte, weil wir nämlich nicht vorbildlich alles genau so machen, wie wir es von unseren Kindern auch erwarten. Ganz im Gegenteil.
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Es gibt so einen Kerl, dem könnte ich die Ohren lang ziehen. Pädagogisch sehr bedenklich ich weiss. Aber er hat es einfach nicht anders verdient. Er nervt. Weil er nie das tut was ich von ihm möchte. Dabei sprech ich ihn immer wieder darauf an, sag ihm was er zu tun hätte. Und er? Tut nix. Überhaupt nix. Bei uns heisst er: “Mä sötti”, was etwa so viel heisst wie: “man sollte noch”. Kennt ihr den auch? Dieser “man-sollte-noch” müsste den Rasen mähen, den Keller aufräumen, den Gerümpel zur Entsorgungsstelle bringen, er sollte einkaufen, das Moos vom Vordach…
Gerne erinnern wir uns an die Zeiten zurück, als wir noch ohne Nachwuchs, gemütlich und oft stundenlang in den verschiedensten Geschäften und Boutiquen unterwegs waren. Den Mann, entweder zu Hause gelassen oder für mehrere Bier in eine Kneipe geschickt haben, und danach hemmungslos dem Shopping-Wahn verfallen sind. Und dann, kamen die Kinder. Und das Shopping-Vergnügen war nicht mehr ganz so gross, bei Einigen ist es sogar praktisch gänzlich abhanden gekommen. Warum? Diese Frage können nur Menschen stellen, die selber keine Kinder haben. Weil: Babys alle 3 Stunden trinken müssen und das ist zwischen Umkleidekabine und Kasse immer recht umständlich. Kinderwagen…
Fröhlich hockt es im Kinderwagen. Zufrieden nuckelt es an seinen Fingern und glotzt mit den grossen Äuglein in die Welt. Ganz unschuldig, denkt sich nix Böses. Ja, zum Knuddeln sind sie, die Babys und Kleinkinder, einfach toll.
Und dann ganz plötzlich, kommen sie – aus dem Nichts. Sie schleichen sich an, ganz leise und heimlich. Ihre Technik ist perfekt.
Kennt ihr das auch? So Tage. Da geht der Kaffee aus, in der Waschmaschine liegen Millionen von Taschentuch-Fetzen *wiedermalsoeinDingmitgewaschen, die Augenringe waren auch schon mal kleiner, die Abwaschmaschine müffelt, beim Eingang liegt Kinderkram herum: also von Velohelm, über nasse Socken, bis hin zu Bibliotheksbüchern. Bei den Mädels herrscht Zickenkrieg, die Zimmer sehen aus als hätte eine Bombe eingeschlagen, die Zahnarzthelferin ruft an: “Sie hätten heute um 14 Uhr einen Termin gehabt”. Die Schoggiverpackung klebt rechts am Abfallsack, die nasse Jacke von Kind A liegt auf der Treppe, der Reis vom z’Mittag klebt noch an den Socken, der Wäschekorb quillt über, das…
Gebt’s zu: Ihr habt euch das auch schon gedacht.
Da saugt man den ganzen Dreck, nimmt den Boden feucht auf, geht kurz auf der Terrasse einen Kaffee trinken und wenn man zurück kommt: Der Boden mit Tannennadeln übersäät, Fussspuren Grösse 33, eine Jacke liegt am Boden, und drei Paar Crocs mit dunkelbraunem Dreck liegen daneben.
Also eigentlich ist es bei uns recht ordentlich. Klar ist da der Gerümpel der immer auf der Treppe rumliegt. Alle diese “Ja-die-muss-ich-dann-noch-versorgen” Sachen und das unerledigte Zeugs auf dem Küchentisch und die 1 Million Taschen im Eingangsbereich und die 2 Millionen Schals, ebenfalls im Eingangsbereich und der Bürokram im Wohnzimmer und die Wäschekörbe, die rumstehen. Und dann die Körbchen. Habt ihr auch diese Körbchen? Die rumstehen, mit Kleinkram drin. So Zeugs, wo man nicht weiss wohin damit? Das deponier ich dann in den Körbchen. Sehr praktisch. Wirklich. Aber wie gesagt: Sonst, ist es bei uns doch recht ordentlich. Aber manchmal, geht man…
Velohelm: Lebenswichtig. Sehr nützlich. Unbedingt tragen. Sieht Scheisse aus. Also an mir schon. Trotzdem muss ich ihn ja auf den Kopf setzen, wenn ich das Gleiche von meinen Kids auch verlange. Ich mag ihn aber nicht. Gopf. Eine kleiner Artikel zu dieser Zwickmühle, in der ich und vielleicht viele andere auch, stecken.