Erziehungsfalle Nr.3 – Von weit her rufen

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Erziehungsfallen_vonweither_200x150Von der Küche ins Kinderzimmer, vom Bad in die Küche, vom Schlafzimmer ins Wohnzimmer, vom Eingang in den Garten: Meistens wenn wir was von unseren Kids wollen, dann rufen wir. Laut, oft auch sehr laut. Vor allem wenn sie sich ausserhalb unserer Reichweite befinden. Warum? Ich würde jetzt einmal behaupten, weil die Meisten von uns grundsätzlich wohl eher ein bisschen faul sind. Es ist halt anstrengender, direkt zu den Kindern hin zu gehen, in ein anderes Zimmer oder die Treppe hinauf zu marschieren, als ständig irgend etwas von A nach B zu brüllen.
Anweisungen von weit her rufen: Eine von vielen Erziehungsfallen, in die wir immer wieder rein tappen.

Ich möchte euch deshalb in loser Folge ein paar dieser fiesen Fallen vorstellen und euch auch ein paar Tipps geben, wie ihr sie umgehen könnt.

 

Zu den Kindern hin gehen

Kinder sind in ihr Tun vertieft, sie spielen, lesen, zeichnen und vergessen die Welt um sich herum. Wenn wir dann als Eltern irgend etwas von ihnen wollen, dann müssen wir durch diese “Blase” erst zu ihnen durch dringen. Wenn wir das rufend, also von weit her machen, dann haben wir meist keine Chance. Niemand hört was wir sagen, niemand antwortet und befolgt unsere Anweisungen. Das ist logisch und von den Kindern nicht einmal böse gemeint. Von weit her, hören sie uns einfach nicht. Trotzdem tun wir es immer und immer wieder. Weil es uns zuwider ist, wieder die Treppe hoch oder in den Garten zu gehen und unsere Anweisung direkt beim Kind zu geben. *dabeiwäredaseingutesFitnessprogramm

Was tun?

Achtet euch einmal auf eure Anweisungen.
Überlegt euch vorher, was ihr denn von euren Kindern genau möchtet. Ist es wichtig, muss ich das jetzt sagen? Also nicht zu viel reden und wenn es wichtig ist, dann achtet euch darauf, dass ihr eine Anweisung gebt und keine Frage stellt.
Geht zu euren Kindern hin. Wenn sie in etwas vertieft sind, dann sprecht sie mit Namen an und sagt ihnen, was sie tun sollen. Manchmal kann es auch helfen, den Arm auf die Hand oder die Schulter zu legen, damit die Kids merken: “Aha, jetzt will sie etwas von mir”.

Am besten formuliert ihr das so:
“Simone, ich möchte, dass du deine Zeichnungssachen weg legst und zum Essen kommst.”
(Zum Kind hin gehen. Wenn es am Boden spielt, zu ihm runter gehen, evt. die Hand auf seine Schulter legen.)

Und nicht:
Laut und von weit her brüllend:
“Patriiiiiziiiiiaaaaaaaa, koooommst duuuuu, bitte zum Eeeeeesseeeeeen?” 

Und sind wir ehrlich. Uns Erwachsenen geht es doch ähnlich. Wenn der Mann, der Chef oder sonst jemand, uns von weit her etwas zuruft und wir gerade in irgend etwas vertieft sind, dann denken wir doch auch oft: “Ooch, wenn der was von mir will, dann soll er hier her kommen. Ich hab jetzt grad nix gehört.”

Und wisst ihr was? Wenn man sich das “von-weit-her-Brüllen” abgewöhnt, dann brüllen die Kinder oft auch viel weniger im Haus herum. *dochdochehrlichjetzt
Das typische: “Maaaamaaaaa, koooommst duuuuu maaaaal?” oder “Maaaaamaaaaa, ich fiiiiiiindeeeeeee meine Soooooocken niiiiiiicht!”, “Maaaaaaamaaaaa, siiiiiieeeee (damit ist die Schwester gemeint), giiiiiiibt miiiiiiir, meeeeeeein roooooosa Littlest Pet Shop Hääääääschen niiiiiicht, dabeeeeeei haaaaaat siiiiiieeee es miiiiiir gescheeeeeenkt!” nehmen ab.
Versprochen!

♥ Danke fürs Teilen ♥

3 Kommentare

  1. Das ist ja ganz klar, wenn Gefahr besteht, dann muss man auch mal rufen, zum Kind rennen, es an der Hand nehmen.
    Hier geht es ja auch nicht um gefährliche Situationen, sondern um Alttagssituationen wie Zähen putzen, Pyjama anziehen, aufräumen usw.
    Aber auch bei der Strassensituation gilt: Gut vorausplanen. Dem Kind VORHER genau sagen, bis wo es alleine gehen darf, wo es warten muss.

  2. brandy1109 am

    Das sehe nich nur bedingt so. Wenn man sein Kind ruft das es herkommen soll, dann hat das auch einen Grund. Es bringt mir und vor allem meinem Kind nichts, wenn es über die Straße laufen will, ich es rufe, aber nicht hört. Das kann sehr fatale folgen haben. Da komme ich mit hingehen und Hände auf Schulter legen wahrscheinlich zu spät. Einige Dinge sind sicherlich hilfreich die hier angesprochen werden, andere entbehren allerdings jegliche Realität.

  3. Tamara Galler am

    Ich finde die Beiträge wirklich super. und man nimmt schon nicht mehr alles so schwer :-)

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