Als Eltern tappt man immer wieder in Situationen, in denen man ungläubig da steht und denkt: «Höööh! WAS genau ist denn jetzt hier passiert?» Gerade eben ging noch die Sonne auf, das Kindlein war strahlend fröhlich, liebevoll und lustig und jetzt? Ein kleines (oder auch grosses) Monster mit scharfen Reisszähnen, lauter Stimme, rotem Kopf und unglaublicher Ausdauer. Woher kommt das und könnte das bitte ganz schnell wieder weg gehen? Je nach dem wo man sich grad befindet ist es ja manchmal auch sehr unangenehm oder gar peinlich. Beim Besuch bei der Freundin, beim Kinderarzt, im Supermarkt vor der Kasse, beim…
Durchsuche: weniger ist mehr
Kaum schlagen wir Eltern am morgen die Augen auf, geht es auch schon los. Eine Flut an Anweisungen kommt aus unserem Mund: «Mach vorwärts!» «Sei still!» «Lass das!» «Jetzt iss mal!» «Sitz gerade!» «Nicht hauen!» Das zieht sich dann durch den ganzen Tag und es hört erst auf, wenn die Kinderlein am Abend wieder in ihrem Bett verschwunden sind… Wer sich selber mal ein bisschen zu hört, der merkt schnell: Es sind einfach viel zu viele Anweisungen – kein Kind kann sich daran halten. Never. Stellt euch vor, euer Partner oder euer Chef würde euch dermassen zulabern, ihr würdet schon…
An einem Vormittag im Einkaufszentrum. Kind: «Mama, ich will meine Jacke ausziehen.» (Ja, warum denn nicht?) Mama: “Nein, du musst die Jacke anbehalten!” – Kind: «Warum?» (Sehr gute Frage). Mama: “Ich habe sie auch an.” (Aha, sehr logisch. Guter Grund.) «Du hast sonst kalt.» (Klar, in der MIGROS ist es meistens auch minus 15 Grad. Da MUSS man die Jacke anbehalten). Kind: «Ich will aber die Jacke ausziehen, es ist warm.» (Sehr nachvollziehbar. Eine Regenjacke, ziemlich dicker Stoff, etwas gross, zum Einkaufen unbequem). «Aber die Frau, (das Kind zeigt auf mich) trägt aber auch nur einen Pulli.» (Schlaues Kind, es sucht Argumente).…
Manchmal wärs schon toll, wenn man so ein kleines “Tarn-Mäntelchen” hätte. So ein kleines, schwarzes, unscheinbares. Das könnte man dann einfach über alles drüber werfen, was grad nervt: Über motzende, laute, ausfallende, augenrollende Teenies. Über besserwissende Supermuttis auf dem Spielplatz oder im Babyschwimmen. Über Wäscheberge, die seit Tagen rumliegen und man schon längst bügeln sollte. Über unaufgeräumte Kellerregale. Über den amerikanischen Präsidenten. Über den unausgeräumten Geschirrspüler. Über die grauen Haare auf dem Kopf. Und vor allem über: Unaufgeräumte, sehr chaotische Kinder- und Teeniezimmer. Ich glaube so ein Mantel, der ein ganzes Kinderzimmer Chaos im Schwuppdiwupp-Modus in eine aufgeräumte Bude verwandeln…
Kinder sind anstrengend, laut, quengelig, frech, haben immer das letzte Wort. Sie trotzen, schreien, brüllen, widersprechen, laufen weg, hören nicht zu und tun ganz oft überhaupt nicht das, was Erwachsene von ihnen wollen. Hört man Eltern aufmerksam zu, dann hat man oft das Gefühl dass für viele das Zusammenleben mit Kindern ein einziger K(r)ampf ist. “Ich kann nicht mehr.” “Ständig läuft sie weg.” “Ich kann sagen was ich will, er hört mir nie zu.” “Er haut und brüllt die ganze Zeit, ich mag schon gar nicht mehr mit ihm raus gehen.” Diese Sätze signalisieren eigentlich: “Ich habe versagt.” “Ich komme…
Wenn man schon ein paar Jahre Kinder hat, dann ist man der festen Überzeugung: “Mich kann nix mehr erschüttern, ich bin mit allen Wassern gewaschen und mich kann nichts mehr aus der Bahn werfen.” So vieles hat man erlebt und durchgemacht. Den Fliegergriff kann man heute noch auswendig, den Sekundenschlaf, in den man während dem Bilderbuch erzählen manchmal gefallen ist, vergisst man nie. Man hat Tee gekocht, Kinder gepflegt, hat sich an mitleidige Blicke von fremden Leuten gewöhnt, weil sich das Kindlein mal wieder irgendwo die Seele aus dem Leib gebrüllt hat. Man hat hundert Mal die gleichen Sachen erklärt,…
K wie Kleiderfrage Jeden Morgen das gleiche Theater: “Ein roter Rock? Ein violetter Blümchen-Pulli? Und Socken? Und erst noch die mit den scheusslichen, wilden Mustern? Überhaupt ist es für Socken sowieso viel zu kalt. “Diese Gummistiefel? Mit dem Sommerröcklein? Haaalloooo!?!” Dem Kind in diesem Moment begreiflich zu machen, dass man mit seiner Kleiderwahl überhaupt nicht einverstanden ist: Ein Ding der Unmöglichkeit. Und am Morgen gleich ein riesiges Geschrei zu haben, ist ja auch nicht gerade das aller tollste. Wie kann man dieses Kleiderproblem lösen? Nur die Kleider im Schrank lassen, die das Kind auch wirklich anziehen darf Also im Sommer…
Still sitzen, nicht rennen, anständig essen, nicht rülpsen und furzen, nicht immer das letzte Wort haben, bedanken und grüssen, Gemüse essen, lieb mit der kleinen Schwester sein, ohne zu murren die Hausaufgaben machen, schön aufräumen, nicht trotzen, lieb sein. Spielen, aber kein Chaos machen, interessiert sein aber dann doch nicht den ganzen Tag Fragen stellen, zuhören und gehorchen. Uff! Eine ganze Menge und noch viel mehr kommt da täglich an Erwartungen auf unserer Kids zu. Egal ob klein oder gross. Manchmal wissen wir gar nicht so recht, warum wir das Eine oder Andere verlangen. Es gehört sich halt so, wir mussten…