Liebe Kinder,
ist es eigentlich soooo schwierig, dass ihr das macht, was wir von euch wollen?
Seid ihr eigentlich schwer von Begriff?
Warum um Himmelswillen versteht ihr nicht, was ihr tun und was ihr lassen sollt?
Wir Eltern schreien doch meistens so laut, dass ihr unsere Anweisungen verstehen MÜSST.
Was ist da eigentlich los?
Fragen, die ihr euch sicherlich auch schon gestellt habt, stimmt’s?
Nun.
Da wir ja hier eine schlaue, pädagogische Elternseite sind, erwartet ihr bestimmt jetzt ein paar Antworten.
Also los geht’s
Es gibt nämlich verschiedene Gründe warum Kinder nicht auf uns hören.
Hier sind mal ein paar:
1. Wir reden viel zu viel
Den ganzen Tag texten wir unsere Kinderlein mit Anweisungen zu, predigen, moralisieren, schimpfen, labern und sagen viel zu viele Dinge, die eigentlich gar nicht nötig sind. Die Kinder schalten auf Durchzug und wollen/können irgendwann gar nicht mehr zuhören.
Deshalb – Weniger ist mehr.
Überlegt euch vorher:
“Ist das wirklich wichtig?”
“Muss ich das sagen?”
Und haltet ab und zu mal die Klappe. ;-)
2. Wir gehen nicht zu den Kindern hin
Aus Gewohn- aber oft auch aus Faulheit, rufen und brüllen wir ständig irgendwelche Sätze in der Gegend herum. Vom Wohn- ins Kinderzimmer, von der Küche ins Bad.
Ganz oft, sind die Kinder so in ihrer Welt so versunken, dass sie unsere “gebrüllten” Anweisungen gar nicht mitbekommen. Sie sind in ihrer “Blase”, abgehängt vom Rest der Welt.
Oder manchmal hören sie es und denken sich:
“Na ja, wenn sie was von mir will, dann kann sie ja zu mir kommen. Ich tu jetzt einfach mal so, als hätte ich es nicht gehört.”
Deshalb – Geht zu den Kindern hin.
Wartet auf einen guten Moment, sprecht sie mit Namen an, legt ihnen z.B. die Hand auf die Schulter, damit sie auf euch aufmerksam werden.
3. Wir formulieren Anweisungen als Frage
Gerade bei uns Schweizern eine ziemliche “Unart”.
Was bei Erwachsenen noch gut funktioniert:
“Chönntsch du mir ächt schnell? Würdet dir ächt?…”
(Könntest du mir wohl schnell? Würden Sie bitte?), klappt bei Kindern ganz oft überhaupt nicht.
Denn wer eine Frage gestellt bekommt, der kann entweder mit “JA” oder mit “NEIN” antworten.
Ihr wisst selber, welche Antwort die Kids meistens wählen…
(Ausser vielleicht mal fragt sie, ob sie Schoggi möchten).
Deshalb – Fragt die Kinder nicht, ob sie etwas tun möchten, wenn ihr eigentlich eine Anweisung geben wollt.
Formuliert positiv, also was sie TUN, und nicht was sie NICHT TUN sollen:
“Gehst du jetzt bitte die Zähne putzen?”
“Ich möchte jetzt, dass du die Zähne putzen gehst.”
“Würdest du jetzt die Schuhe anziehen?”
“Geh bitte die Schuhe anziehen.”
“Hörst du jetzt auf zu schreien?”
“Ich möchte, dass du in normalem Ton sprichst.”
4. Wir sind unklar, in dem was wir sagen
“Es reicht jetzt mein Freundchen!”
“Nicooolaaaaaaa!!!!”
“Jetzt benimm dich nicht so doof!”
“Es nervt”
“Geht’s noch?”
“Das ist aber jetzt nicht dein Ernst?”
Diese Sätze sagen den Kindern weder, mit was sie aufhören, noch womit sie anfangen sollen und was ihr genau von ihnen möchtet.
Deshalt: Sagt was ihr von den Kindern wollt, redet klar und verständlich.
Keine „Sollte-hätte-man-könnte-würde-es-wäre-schön-Achtung-kannst-du-nicht-mal-vielleicht-würde-es-dir-was-ausmachen“ Sätze.
5. Wir sind oft wenig humor- und fantasievoll
Viele Dinge, die wir von unseren Kindern möchten, sind ehrlich gesagt nicht unbedingt grad der Brüller.
Wer putzt schon gerne die Zähne, räumt gerne sein Zimmer auf, kommt mit Freude vom Spielen zum Essen rein oder macht fröhlich den Fernseher aus?
Eben.
Deshalb braucht es da manchmal ein bisschen Humor und Fantasie, um diese schrecklichen Dinge, etwas angenehmer zu gestalten.
Wir Eltern tun gut daran, wenn, wir immer mal wieder in die Rolle des:
den Kindern eine Auswahlmöglichkeit anbieten
Und NEIN:
Das ist nicht nur bei euren Kindern so.
Ganz und gar nicht.
Auch wenn ihr ständig das Gefühl habt, die anderen Eltern hätten das viel besser im Griff.
Versucht das Ganze immer wieder umzudrehen und legt den Fokus auf das, was bei euch zu Hause gut läuft. Das ist nämlich eine ganze Menge.
Gebt euren Kindern immer wieder positive Rückmeldungen, bestärkt und motiviert sie.
Und denkt daran:
Die Kinder sind wie ein Spiegel, die nur das wiedergeben, was sie täglich sehen und hören.