Kinder haben nicht immer gleich viel Appetit und auch nicht immer nach demselben Nahrungsmittel Lust. Sie merken oft, ob sie jetzt mehr Gemüse, Fleisch oder Kohlenhydrate benötigen. Versucht einfach ihnen immer wieder etwas anzubieten. Kinder müssen Lebensmittel mindestens zehn bis fünfzehn Mal probieren, bis sie etwas Neues akzeptieren. Ihr könnt mit eurem Kind auch ein paar Abmachungen treffen. Zum Beispiel, dass es von allem ein kleines Stück probieren muss und dass es von den Teigwaren erst wieder etwas nachgeschöpft bekommt, wenn es das kleine Stück probiert hat.
Beim Essen hilft es oft auch spielerisch damit umzugehen. Gemüse könnt ihr so anrichten, dass es auf dem Teller wie ein Gesicht von einem Clown, einem Pirat oder wie ein Tier oder Auto aussieht
Ihr könnt auch eine Geschichte erzählen. Das Brot ist das Schiff, der Käse ist die Mannschaft oder Ihre Familie, die ins Schiff steigt. Wenn dann noch ein Stück übrig bleibt, können Sie das mit Ihrer Stimme imitieren und sagen: “Hilfe, jetzt hast du alle meine Kollegen gegessen und ich muss ganz alleine hier draussen bleiben. Das ist aber gemein, ich will auch zu den andern in den Bauch, Hiiilllfeeee!“Oder: “Hey du, Rüebli wann kommst du endlich runter?” – “Ich möchte ja gerne, aber die Julia lässt mich einfach im Teller, mir ist schon so kalt. Julia, bitte ich möchte jetzt mal wieder an die Wärme, der Bauch und ich haben noch etwas zu besprechen.” Wenn man ab und zu versucht eine lustige Geschichte daraus zu machen, kann dies eine gute Hilfe sein.
Sagt eurem Kind auch, dass es das zu essen gibt was auf dem Tisch steht. Isst es halt nur Reis, dann gibt es aber nachher auch nichts Anderes. Also keine Extrawürste kochen und nach dem Essen auch nichts mehr anbieten oder das KInder wieder an den Tisch zurück kommen lassen. Sonst wird es mit der Zeit merken, dass es sich nur weigern muss am Tisch zu essen und Mama kocht dann das, worauf es Lust hat. Oder es nimmt dann halt vor dem ins Bett gehen noch eine Ovi, dann ist es ja dann auch satt…
Es wird nicht grad verhungern, wenn es mal nur Reis oder Teigwaren isst, oder auch einmal nichts. Wenn ihr Angst habt, dass es zu dünn ist oder zu wenig Vitamine zu sich nimmt, besprecht irh das am besten mal mit eurem Arzt.
Lasst euer Kind auch immer wieder bei der Vorbereitung mithelfen. Besprechet mit ihm, wie die Lebensmittel heissen, wo sie wachsen, welche Tiere auch diese Gemüse und Früchte essen. Wenn Kinder selber bei der Zubereitung dabei waren, dann meckern sie oft auch etwas weniger. Gebt ihm jeweils nur wenig in den Teller und richtet das Essen schön oder lustig an. Das Gemüse könnt ihr auch roh servieren, als Suppe oder Sauce. Früchte können püriert und als Crème aufgetischt oder mit Joghurt verfeinert werden. Oft schmecken Früchte aus dem Kühlschrank den Kindern besser als warme oderals Extra Motivation könnt ihr auch mal ein Schoggi-Fondue machen.
Versucht während dem Essen nicht zu viele Anweisungen zu geben. Das Essen sollte nicht zum “Kampf” ausarten. Wenn ihr mit eurem Kind während dem Essen immer diskutieren müsst, dann hat es die volle Aufmerksamkeit für ein Verhalten, welches ihr ja eigentlich nicht möchtet. Sprecht über alles Mögliche und haltet euch mit Essensanweisungen zurück. Auch wenn das Kind mal keinen Hunger hat, lasst es am Tisch bleiben. Oft kommt der Hunger dann wenn die Kinder am Tisch sind und sehen, dass alle anderen auch essen..
Wenn es mal nichts isst, dann sagt ihm, wann es das nächste Mal wieder etwas gibt. Passt auch auf, dass die “Zwischenmahlzeit” nicht attraktiver ist, als die Hauptmahlzeit. Es sollte sich nicht lohnen bei den Hauptmahlzeiten nichts zu essen und dann beim „z Vieri“ so richtig zu zuschlagen. Versucht auch, beim Essen eine Regelmässigkeit hinzubekommen. Also immer etwa zur gleichen Zeit in einem ruhigen und angenehmen Rahmen.