Hallo
Ich lebe seit 2 Jahren als Vater von 2 Kindern mit meiner Partnerin zusammen, welche selber 3 Kinder hat. Alles läuft super (zwischen den Kindern, zwischen mir und ihren Kids und umgekehrt auch, und natürlich zwischen ihr und mir ). Wir haben auch sehr ähnliche Erziehungsstile und die gleichen "Grossprinzipien", wenn auch leicht unterschiedlicher Natur.
Das Problem: Bei allen Entscheidungen diskutieren meine Freundin und ich auf Augenhöhe, diskutieren und finden einen Kompromis/Lösung. Geht es aber um die Erziehung ihrer Kinder (diese sind älter als meine), so kann sie ganz plötzlich abblocken und mich aus der Diskussion rauswerfen mit dem Satz: "Ich mache wie ICH will, denn es sind meine Kinder. Ende der Diskussion!"
Nun wäre dies ja nicht sooo schlimm wenn sie nicht immer wieder mich um Rat bittet, vor Freunden meine Mithilfe bei der Erziehung lobt oder sich bei mir bedankt, wenn ich mit ihrem Teenage-Sohn (14j) wieder mal eine gute Diskussion über Zigaretten oder Computer oder Schule etc geführt habe. Ich habe ein super Verhältnis zu ihren Kids, sie respektiern mich und hören mir zu. Und genau darum bin ich auch je länger je mehr emotional mit ihnen involviert. Es geht nicht darum ihren (auch präsenten) Vater zu ersetzen, überhaupt nicht (habe ja schliesslich meine eigenen), aber wenn ich mich emotional engagiere mit ihren Kids, dann ist es für mich sehr schwierig, bei deren Erziehung nur so ne Art "Beraterrolle" einzunehmen.
Zum Beispiel kann sie sich über ihre Tochter aufregen, weil diese wieder einmal das ganze Badezimmer nach dem Bad in einem "Saustall" hinterlassen hat (wer kennt das nicht? ). Dann sagt meine Freundin: "Es ist immer dasselbe mit dir: nach jedem Bad muss ich dir nachrennen damit du aufräumst."
Wenn jetzt die selbe Situation 3 Tage später wieder auftritt, und ich per Zufall den "Saustall" entdecke, und dann exakt den selben Satz von mir gebe wie meine Freundin vor 3 Tagen, dann kommt es vor, dass sie sagt: "ach was, so schlimm ist es nun auch wieder nicht mir xxxx, sie wird dann schon noch aufräumen... und sowieso, dies ist meine Sache, ich habe dich nicht darum gebeten hier für Ordnung zu sorgen...ich rede dir ja auch nicht bei der Erziehung deiner Kinder drein."
Was ich sagen will ist, dass wir nicht unterschiedlicher Meinung sind, sondern wenn ich was sage über ihre Kids, dann ist es nicht ok. Wenn sie das selbe sagt, dann ist es ok.
Kurz gesagt: Sie hat das letzte Wort, definitiv, und muss sich mir gegenüber nicht erklären, bzw. ist nicht dazu gezwungen, mich wenigsten anzuhören und einen Kompromis auszuarbeiten. Bei allen ander Themen finden wir Kompromisse wenn wir nicht gleicher Meinung sind.
Für mich ist das sehr frustrierend, denn ich bin emotional mit den Kids verbunden, und wenn ich was für richtig halte, dann habe ich grosse Mühe damit, wenn ich nicht angehört werde. Kann das jemand verstehen? Oder findet ihr, dass es hier mehr um mein Ego geht, dass ich nicht damit umgehen kann dass ich hier nur zweite Geige spiele?
Für mich ist es halt so, dass ich normalerweise in einer solche Situation mich ganz einfach nicht mehr für die Sache interessiere und der Person sagen würde "dann mach halt was du für richtig hälst, bist ja erwachsen".... Nur kann ich das hier nicht tun, denn die Kids sind mir ans Herz gewachsen.
Also bitte, wie soll ich mit dieser Situation klar kommen? Danke für euer Gedanken, Ideen, Ratschläge etc....
Hans D.