Hallo Kathrin,
Mein Mann und ich haben einen 6,5Jahre alten Sohn und eine 1,5Jahre alte Tochter. Heut geht es um die Tochter. Seid ihrer Geburt schläft sie in meinem Bett und mein Mann in einem anderen Zimmer, weil er einen recht leichten Schlaf hat, die Geräusche der Kinder ihn stören und er wenn er am nächsten Morgen zur arbeit geht unausgeschlafen ist.
Wie geht es dir denn dabei? Ist das für dich in Ordnung? Wirkt sich das nicht auch auf eure Ehe, euer Liebesleben aus? Stimmt das so für dich/für euch?Diese Tatsache nehme ich so hin ohne mich stärker zu beschweren, auch wenn das bedeutet dass ich einzig und alleine für die Launen unserer Tochet in der Nacht verantwortlich, auch am Wochenende.
Was hat dich denn bis jetzt davon abgehalten sie wieder in ihr Bett einzuquartieren?Ich habe wirklich selten mich dahingehend beschwert und er hat auch wirklich selten mit mir die Betten getauscht. OK. So, nun ist das so dass unsere Tochter mit unserem Sohn um 19Uhr schlafen geht und dann recht schlecht schläft und bis ich ins Bett komme zwischen 23 und 00Uhr (danach ist es auch selten gut, aber OK).
Kannst du mir etwas den Tagesablauf beschreiben? Wann steht sie denn auf, was tut ihr? Wann macht sie Mittagsschlaf und wie lange? Welches Ritual habt ihr denn am Abend?
Gerade wenn ihr einen älteren Sohn habt, würde ich dir empfehlen, dass ihr die Kleine etwas früher ins Bett bringt. Das kann auch nur eine Viertelstunde sein. Es ist wichtig, dass die Grösseren merken, dass sie gewisse Privilegien haben, dass sie etwas mehr dürfen als ihre kleinen Geschwister. Ausserdem ist am Abend eine gute Zeit, getrennt mit dem einen und dann mit dem anderen Kind etwas Zeit zu verbringen. Ihr könnt z.B noch ein Spiel machen zusammen, ein Buch anschauen. Ihr könnt es euch auch so aufteilen, dass an einem Tag der Papa sich um die Kleine kümmert, während dem du Zeit hast für deinen Sohn und umgekehrt.Tags über ist mein Mann mit uns beim Frühstück dabei und auch ein aktives Familienmitglied und dann ist er denn ganzen Tag nicht da. Er kommt Abends um 19 Uhr Heim kuschelt mit den Bettfertigen Kindern im Bett und dann war es dass in seinen Augen.
Kannst du nicht schauen, dass sie erst Bettfertig gemacht werden, wenn dein Mann zu Hause ist. Also, dass er auch noch ein bisschen Zeit hat mit ihnen. Das heisst dann, dass sie halt ein bisschen später ins Bett gehen, aber das ist ja auch nicht so schlimm.Wenn unsere Tochter aufwacht (was ca. 4-5 passiert bis ich ins Bett gehe) haben wir so eine unausgesprochene Abmachung, dass wir sie abwechselnd beruhigen gehen.
Schläft sie denn schon bei euch im Bett ein? Wenn ja, warum? Was passiert denn? Weint sie? Ruft sie? Ich muß dazu sagen, dass unsere Tochter, nach dem sie 90% der Zeit mit mir verbringt, sehr auf mich fixiert ist.
Überlegt euch doch einmal, ob es keine Möglichkeit gibt das zu ändern. z.B am Wochenende. Gibt es keine Aktivität, die dein Mann z.B da mit ihr allein machen könnte. z.B einkaufen gehen, ins Schwimmen, etwas erledigen?Nun sieht es in sehr vielen Fällen so aus, dass wenn sie weint und ich rein gehe sie sich meist in wenigen Sekunden beruhigt und dann einige Zeit weiterschläft, manchmal dauert es etwas bis ich raus gehen kann aber das Weinen ist dann schon länger beendet. Wenn mein Mann reingeht wenn sie weint, wird ihr Weinen noch lauter, agresiver und sie beruhigt sich in den seltensten Fällen. Dann kommt er raus und sagt ich soll sie beruhigen, denn sie verlangt nach mir.
Kluges Mädchen. Sie hat genau gemerkt, wie es funktionert. Wenn sie genug lange weint, dann bekommt sie genau das, was sie haben möchte...
Ich kann mir gut vorstellen, dass dein Mann etwas konsterniert und entmutigt ist. Er hat wahscheinlich auch dass Gefühl, dass er etwas falsch macht, vielleicht sogar, dass er eure kleine Symbiose stört. Klar, dass er da natürlich den Weg des geringsten Widerstandes sucht und sich zurück zieht.Ganz wichtig wäre es, dass ihr zusammen am gleichen Strick zieht. Ich würde unbedingt eure Tochter aus dem Ehebett auquartieren und in ihr eigenes Bett bringen, denn dafür ist das eigentlich da. Ihr und vor allem DU müsst das aber auch wirklich wollen, sonst wird es nicht funktionieren. Ich kann dir gerne ein paar Tipps dazu geben, wenn du möchtest. Was mich dann auf die Palme bringt. Tipps die ich ihm geben will, nimmt er nicht an. Ich glaube er denkt in der Erziehung muß man einfach den Anforderungen und dem Herzen folgen und nicht auf Regeln achten. Ich bin jedoch der Meinung dass in der Erziehung sehr wohl Regel zu beachten sind. Ich fordere dann meinen Mann auf mehr Konsequents zu zeigen und bei ihr zu bleiben und er sagt dann wiederrum ich soll das machen und nicht nur aus Prinzip meine Hilfe verweigern.
Ich kann ihn ein bisschen verstehen. Das ist immer schwierig, solche Tipps anzunehmen. Vielleicht ist er auch schon ein bisschen zu sehr entmutigt, dass er das Gefühl hat, er könne es eh niemandem Recht machen. Versucht doch mal in einer ruhigen Minute darüber zu diskutieren. Wie wollt ihr das mit dem Schlafen gehen in Zukunft organisieren? Sag ihm mal was du möchtest und frag ihn auch einmal, was er sich wünscht. Ich kann mir gut vorstellen, dass er es nicht so toll findet, dass seine Tochter in seinem Ehebett liegt...
Gerade wenn ein paar Unsicherheiten bestehen und man sich in Erziehungsfragen nicht einig ist, ist es manchmal auch besser, gemeinsam an dem etwas zu arbeiten. Ganz viele Eltern, die z.B bei mir in den Kurs kommen, sagen mir immer, dass es ihnen extrem geholfen hat, mal gemeinsam an etwas dran zu sein, zusammen über Erziehungsfragen zu diskutieren und dann eine gemeinsame Strategie anzuwenden. Vielleicht könnte ein Kurs für euch auch mal ein Thema sein?Und so geht das dann immer hin und her und wir haben wie so oft wieder einmal Streit. Sag mal was soll ich machen, dass mein Mann Abends bei unserer Tochter bleibt und bin ich so lieblos weil ich nein sage? Immerhin bin ich den ganzen Tag für sie da und will auch mal nicht für sie da sein auch wenn sie weint mich auf ihn verlassen können. Ist das zu viel verlangt, bin ich wirklich ein egoist?
Nein, das bist du nicht. Das ist völlig in Ordnung. Du musst aber wahscheinlich noch einen Schritt weitergehen und signalisieren: Ich liebe meine Tochter sehr, bin den ganzen Tag mit ihr zusammen, aber am Abend und in der Nacht, da will ich meine Ruhe haben. Will mein Bett mit meinem Mann teilen. Aufmerksamkeit, Liebe und Geborgenheit, die bekommt meine Tochter dann während dem Tag. Ich glaube eine Mutter zu sein die die Probleme nicht verschweigt jedoch auch nicht jammert. Ich finde ich darf auch einmal nicht zum weineden Kind gehen, auch mein Mann darf sich einmal darüber ärgern, dass sie weint und er keine Hilfe weiß, mir geht es ja nicht anders.
Ich denke, dass du da wirklich was ändern musst. Deine Tochter muss lernen, in ihrem eigenen Zimmer zu schlafen.Er kann mich ja auch gerne um HIlfe fragen, aber ich möchte ihm nicht immer die weinenenden Kinder abnhmen. Ich suche mir auch Hilfe in meinem sozialen Umfeld durch Gespräche und für ihn bin ich sein Soziales Umfeld und er erwartet dass ich ihm diese Sorfe abnehme, statt meine Ratschläge zu befolgen. Puhhh. Das geht mir im Augenblick ganz schön nah. Was sagst du dazu? Vielen Dank, bin schon sehr gespannt auf deine Antwort. Wünsche dir einen schönen Wochenstart.
Elvira
Schau mal, was du damit anfangen kannst. Tipps zum Schlafen kann ich dir wie gesagt gerne geben, wenn du möchtest. Melde dich einfach wieder, mit Fragen, Feedback oder mehr Beispielen ok?
Liebe Grüsse
Kathrin