“Waaas? Äpfel aus Neuseeland, der Schnittlauch aus Kenia?”

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Zugegeben – Ich gehöre eher zur Einkaufskategorie “Frau Sorglos” und “Macht sich selten eine Einkaufsliste” und “Streunt durch den Laden und kauft ohne grosses Konzept ein”.
Vielleicht ist gerade das der Grund, warum ich soooo nicht gerne einkaufe, es so sehr hasse und immer versuche, mich vor dieser Aufgabe zu drücken…
Aber ich bin einfach kein Planer, kann mir nicht am Montag schon überlegen, was ich denn am Donnerstag kochen will. Deshalb passiert es mir oft, dass Dinge im Einkaufswagen landen, die ich eigentlich gar nicht kaufen wollte oder die ich zu Hause schon längst doppelt und dreifach habe.
Ihr seht: Ööööhhhmmm, Organisation sieht ein bisschen anders aus… ;-)

Auch wenn ich etwas unorganisiert einkaufe und manchmal mit dem Kopf nicht so ganz bei der Sache bin: Es gibt doch eine kleine Regel, die ich wirklich seit Jahren versuche einzuhalten:

Kaufe, wenn immer möglich regionale und saisonale Produkte

Dieses Thema liegt mir wirklich am Herzen und ist deshalb auch gleich mein Beitrag zur WWF Kampagne:
«Schütze die Welt, in die unsere Kinder geboren werden» 
Zusammen mit anderen Bloggern bin ich bei der WWF Blogparade dabei und wir alle möchten EUCH, mit unseren Beiträgen etwas zum Nachdenken, Hinterfragen und Mitreden anregen.

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Und es ist wirklich bitter nötig

Vor kurzem wollte ich in der MIGROS grad einen Sack Kartoffeln in den Wagen legen und hab wie immer kurz das Herkunftsland gecheckt:
Ägypten? Was um Himmelswillen machen Kartoffeln aus Ägypten in einem Schweizer Supermarkt?
Braucht die Bevölkerung wirklich Frühkartoffeln aus einem Land, welches 3.001 Kilometer Luftlinie von uns entfernt liegt, wenn doch fast jeder Bauer um die Ecke Kartoffeln anpflanzt?
Ich verstehe es wirklich nicht. Da kann man nur den Kopf schütteln…
Der Sack wanderte ganz schnell wieder ins Regal zurück.

Oder die GALA Äpfel, die ich letzthin eigentlich wie gewohnt in meinen Fruitgetable Bag legen wollte und auf dem Produktschild sah, dass die leckeren roten Früchte nicht aus der Schweiz sondern aus Neuseeland eingeflogen wurden.

Klar, sind wir ehrlich: Sich ganz immer super vorbildlich zu verhalten, ist nicht ganz einfach. Es gibt ja halt eben auch die Früchte, die man unglaublich mag und die leider nicht um die Ecke beim Bauer Neuenschwander auf dem Feld wachsen: Bananen oder Ananas, Granatäpfel oder Papaya…
Da werd ich schon auch manchmal schwach und leg sie dann mit schlechtem Gewissen ab und zu trotzdem in den Wagen.
Aber Schnittlauch aus Kenia? Der ebenfalls vor kurzem bei einem Schweizer Grossverteiler COOP im Regal hing und zwar mit der Begründung, dass wegen Mehltau und Trockenheit die geplanten Mengen aus der Schweiz nicht geerntet werden konnten…
Tja, dann gibt es halt ein paar Tage den Salat mal ohne Schnittlauch oder man vertröstet sich mit einem anderen Kräutlein, da geht die Welt auch nicht unter.
Oder sonst kann man viele Sachen (auch Kräuter) ganz gut einfrieren oder man greift auf tiefgekühltes Gemüse aus der Region zurück.

Lokale und saisonale Lebensmittel geniessen

Sich darauf wieder mehr zu besinnen wäre eigentlich gar nicht sooo schwer und doch haben viele von uns das ein bisschen verlernt. Wir wissen halt, dass es das ganze Jahr einfach alles gibt, was das Herzchen begehrt.

Viele von uns wissen gar nicht mehr, welches Gemüse und welche Früchtesorten jetzt grad Saison haben, weil eben die Supermärkte alles, praktisch das ganze Jahr im Angebot haben.
Und man vergisst im Einkaufsalltag die Tatsache immer wieder, dass “nicht-saisonale” Produkte entweder einen sehr langen Transportweg haben oder dann eben im beheizten Gewächshaus angebaut werden. Eingeflogene Produkte belasten die Umwelt überproportional, da beim Transport sehr viele schädliche Treibhausgase freigesetzt werden. Die Produktion im beheizten Treibhaus verbraucht rund 10 Mal mehr Energie als im Freiland.
Der Einkauf von lokalen und saisonalen Produkten zeigt also einen deutlich positiven Effekt auf die Energiebilanz.

Warum also nicht wieder vermehrt auf regionale und saisonale Produkte setzen?

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Saisontabelle für Früchte und Gemüse

Hier findet ihr die WWF Saisontabellen zum Download

WWF LogoBewusst leben, nachhaltig handeln – sich selbst und unserem Planeten Gutes tun:
Hier könnt ihr die WWF App, mit Einkaufsratgeber, saisonalen Rezepten, praktischen Umwelttipps, regionalen Saisontabellen kostenlos downloaden.

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Das Bauern-Lädeli aus dem Dorf unterstützen

Genau das mache ich seit Langem wieder und kaufe mein Gemüse und mein Obst wirklich nur noch ganz, ganz selten beim Grossverteiler ein.
(Nur wenn ich mal wieder schampar knapp dran bin…
“Liebe Frau Elternplanet-Sorglos-Chaos-Einkäuferin, man muss halt ein bisschen mehr Zeit einplanen!…”)

In unserem Bauernladen sieht man immer ganz genau, was gerade Saison hat, denn es werden eben auch nur genau die Sachen verkauft…
Oder warum mit den Kindern nicht mal wieder auf den Markt gehen?
Am besten mit einer guten Freundin, dem Mann oder der Schwiegermutter (wenn man sie mag). Denn Kinder sind bei dem grossen, farbigen Angebot oft gar nicht mehr zu halten und möchten am liebsten gleich alles mitnehmen und kaufen.
Manchmal dürfen sie sogar Sachen probieren und das ist dann auch immer eine wunderbare Gelegenheit, ihnen neue Früchte und Gemüsesorten schmackhaft zu machen. Denn von Fremden probiert es sich manchmal leichter, als wenn die Eltern einem ein Gemüsestücklein unterjubeln wollen…

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Gemüse auf dem Markt oder im Hofladen kaufen – Das gibt dann jeweils so schöne Bilder, dass man die auch gut auf Instagram posten kann…

Eines ist klar:
Damit der Schnittlauch aus Kenia, die Äpfel aus Neuseeland oder die Kartoffeln aus Ägypten aus unseren Supermärkten verschwinden, braucht es UNS.
Uns Konsumenten, die mit Herz und Verstand einkaufen und halt auch manchmal auf etwas verzichten und warten, bis es dann auch in unserer Region geerntet und somit verfügbar wird.
Denn was schrieb doch die Social Media Frau des Grossverteilers letzthin unter dem kritischen “Schnittlauch-Post”?

“Für uns ist entscheidend, dass wir die Herkunft am Regal klar deklarieren und unseren Konsumentinnen und Konsumenten die Kaufwahl überlassen.
Produkte, die keinem Bedürfnis entsprechen, werden nicht gekauft und verschwinden somit automatisch wieder aus den Gestellen.”

Wir haben es in der Hand – sorgen wir dafür!

Dieser Beitrag entstand im Rahmen der WWF Blogparade.
Mehr Artikel und Feedbacks, findet ihr in den Sozialen Netzwerken unter dem Hashtag #forgenerationstocome und unter wwf.ch/zukunft

Ich gebe jetzt weiter an Sarah, Eva und Bruna vom kleinstadt.ch Blog
Sie haben sich mit dem Thema “Weniger Plastik mit Kindern” auseinandergesetzt und präsentieren euch Tipps, wie und wo sich Plastik leicht vermeiden und oft sogar durch etwas Schöneres ersetzen lässt.

Und hier findet ihr die Beiträge der anderen Blogger dieser Blogparade

“Generation Alpha – Noch 100 Jahre Welt”, Andrea von anyworkingmom.com
“Mit Kindern den Wald erleben”, Ellen von chezmamapoule.ch
“Wie wir unseren Planeten schützen. Jeden Tag”, Nathalie von wireltern
“Der Natur auf der Spur”, Eliane von mintundmalve.ch
“10 Ideen , wie auch ihr die Umwelt schützen könnt”, Deborah & Jérôme von mamarocks.ch
“Nachhaltige Spartipps für Küche & Haushalt”, Moana von missbroccoli.com
“Papa ist ein Umweltsünder” , Nils von Mamablog vom Tagesanzeiger

 

♥ Danke fürs Teilen ♥

3 Kommentare

  1. STADT - LAND - GNUSS am

    Ja wir haben es in der Hand. Jeder Kassenzettel ist auch ein Stimmzettel!
    Liebe Grüsse von Michèle & Ilona

  2. suminian am

    Schade, die App ist nur im schweizer App Store zu erhalten…
    Ein Tip: wer nicht selber regional einkaufen kann/mag, der kann sich auch z.B. auch ne Biokiste beliefern lassen: es gibt Anbieter, die bringen sogar Fleisch, Milch und Milchprodukte bis vor die Haustür und das garantiert regional…

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