Durchsuche: trotzen

Manchmal ist es wirklich zum Verzweifeln: Da hat man gearbeitet, die Wohnung einigermassen in Schuss gehalten, zum 30. Mal das Wohnzimmer aufgeräumt, Kleider sortiert, die Wäsche aufgehängt, die Kinder getröstet, Bücher erzählt, Frisuren geflochten, Brötchen geschmiert, beim Versteckspiel geholfen (obwohl man es hasst hinter Vorhänge und und Sofas zu kriechen…). Man war mit den Kindern im Schlepptau einkaufen, hat mit viel Verständnis die 3 Trotzphasen am Vormittag überstanden, hat die Kinder abgelenkt, mit ihnen gebastelt, sie in all ihren Belangen ernst genommen. Und unsere Kids? Die räumen dafür brav ihr Zimmerchen auf, spielen 2 Stunden ohne Streit mit der jüngeren…

Herzig ist es, das kleine Kindlein. Wenn es so da liegt in seinem Strampler und am kleinen Finger nuckelt. Auffressen könnte man die Kleinen, wenn sie einen mit diesem wunderbaren Babylächeln angrinsen. Total aus dem Häuschen ist man dann, wenn sie das erste Wort sprechen und das erste Mal vom Tisch zum Sofa robben. Und dann plötzlich ziehen sie sich überall hoch, werden mobiler und aktiver und sind einfach total süsse Kleinkinder-Wonneproppen. Sie glucksen, strahlen, lachen – die Trotzphase scheint gaaanz weit weg und manchmal ist man sogar geneigt zu denken: «Ein Trotzkopf? Die Trotzphase? Das kommt wohl bei meinem Kindlein…

An einem Vormittag im Einkaufszentrum. Kind: «Mama, ich will meine Jacke ausziehen.» (Ja, warum denn nicht?) Mama: “Nein, du musst die Jacke anbehalten!” – Kind: «Warum?» (Sehr gute Frage). Mama: “Ich habe sie auch an.” (Aha, sehr logisch. Guter Grund.) «Du hast sonst kalt.» (Klar, in der MIGROS ist es meistens auch minus 15 Grad. Da MUSS man die Jacke anbehalten). Kind: «Ich will aber die Jacke ausziehen, es ist warm.» (Sehr nachvollziehbar. Eine Regenjacke, ziemlich dicker Stoff, etwas gross, zum Einkaufen unbequem). «Aber die Frau, (das Kind zeigt auf mich) trägt aber auch nur einen Pulli.» (Schlaues Kind, es sucht Argumente).…

Manchmal steht man so da, vor seinem lauten, schreienden, tobenden Kind und denkt: «Oh mein Gott. Was mach ich hier eigentlich?» «Was tut mein Kind da? Womit hab ich das verdient?» «Leute, hört bitte auf so mitleidig zu gucken!» «Das nächste Mal geh ich wieder ohne Kind.» «Hilfe!» Und dann geht man zu seinem Kind hin, packt es am Arm und zischt ihm ziemlich unfreundlich ein paar saftige Drohungen ins Öhrchen: «Jetzt hörst du sofort auf sonst, ist Mami ganz böse, darfst du heute Abend nicht TV gucken, gibt es kein Zvieri, kannst du daheim grad ins Bett!» Oder man…

“Ach, wenn es doch nur so ein Geheimrezept geben würde, damit das mit den Kinderlein einfach ein bisschen besser klappen würde. Dass sie auf mich hören, nicht ständig frech sind und sich nicht immer daneben benehmen. Etwas mehr Ruhe und Harmonie wäre nicht schlecht und dass ich nicht alles hundert Mal sagen muss.” Habt ihr euch diese Gedanken auch schon gemacht? Vielleicht am Abend, wenn die Kinderschar endlich im Bett ist und ihr in Gedanken den Tag habt Revue passieren lassen? Und jetzt glotzt ihr ganz erwartungsfroh auf euer Smartphönchen und denkt: “Jetzt wird die Frau Elternplanet gleich mit dem ultimativen Geheimrezept…

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