Du willst dein Kind demotivieren? So geht’s!

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von Fabian Grolimund, mit-kindern-lernen.ch

Es ist erstaunlich, wie viele Kinder ihre Hausaufgaben trotz hartnäckigen Motivationsversuchen ihrer Eltern nicht mit dem erhofften Elan und der notwendigen Begeisterung angehen.
Liegt es vielleicht daran, dass die folgenden Motivationsstrategien – obwohl sie weit verbreitet sind – gar nicht besonders hilfreich sind?

1. Bringt euer Kind in Schwung
Manche Kinder haben Mühe, mit den Hausaufgaben zu beginnen. In diesem Fall bringt ihr eure Kinder in Schwung, indem ihr sagt: „Meinst du nicht es wäre langsam an der Zeit anzufangen?“, „Kannst du nicht ein einziges Mal einfach anfangen, ohne lange rumzudiskutieren?“ oder „mach’s doch jetzt, sonst bist du nachher wieder zu müde!“

Haben eure Kinder durch eure tolle Hilfe den Einstieg gefunden, solltet ihr die Chance nicht verpassen, dem Kind zu verdeutlichen, dass die Hausaufgaben doch eigentlich ein Klacks sind.

2. Hausaufgaben – das ist doch kein Problem!
Fühlt sich das Kind entmutigt und sagt es Dinge wie: „Es ist so viel!“ oder „Es ist so schwierig“, könnt ihr euer Kind leicht ermutigen, indem ihr es auf den Boden der Realität zurückholen. Sagt einfach: „Das ist doch nicht viel – wenn du jetzt anfängst und konzentriert dranbleibst, hast du das in 20 Minuten!“ oder „Das ist doch nicht schwierig – du musst nur…“. Erinnert euch dabei an den wohltuenden Effekt, den es hat, wenn man nach Hause kommt und sich durch viel Arbeit überfordert und ausgelaugt fühlt und einen dann der Partner mit einem einfach Satz beruhigt und aufbaut wie: „Schatz, das ist doch keine Sache. Du musst einfach eins nach dem anderen angehen…werd nicht gleich hysterisch.“ Wurde das Problem auf diese Weise handhabbar gemacht, fühlt man sich der Situation gleich deutlich besser gewachsen.

Hat euer Kind erkannt, dass das alles keine grosse Sache ist, kann es zusätzlich begeistert werden, indem man ihm den Sinn der Hausaufgabe nahe legt. Dabei gilt: Je detaillierter, desto besser:

3. Nicht für die Schule, sondern für das Leben lernen wir!
Bereits kleine Drohungen können wahre Wunder bewirken, wenn es darum geht, den Sinn des Lernens im Kopf des Kindes zu verankern. Eine Bekannte von uns, die als Kind Angst vor Hunden hatte, wurde von ihrer Mutter beispielsweise mit dem Satz: „Wenn du nicht genügend liest, wirst du später Hunde-Coiffeuse“ motiviert. Natürlich könnt ihr die Berufsbezeichnung entsprechend auf die Abneigungen Ihres Kindes abstimmen.
Ihr könnt dem Kind auch verdeutlichen, dass die Hausaufgaben zu seinem Wohl sind, wenn Sie Einwände vorbringen wie: „Es sind deine Hausaufgaben, nicht meine! Meinst du, mir macht das Spass, hier stundenlang rumzusitzen?“
Man kann dem Kind auch zeigen, wofür das Wissen, das es sich erarbeitet, später gut sein wird. Sätze wie „wenn du dich jetzt richtig reinhängst, kannst du später studieren“ haben schon viele Primarschulkinder motiviert.

Nun sollte euer Kind mit dem nötigen Elan bei der Sache sein. Es gilt, den Motor am Laufen zu halten.

4. Lenkt euer Kind nicht durch unnötige Pausen ab

Oft geht unnötig wertvolle Arbeitszeit verloren, wenn Pausen gemacht werden. Und wie viele Eltern richtig erkannt haben: „Lässt man die Kinder erst Pause machen, bringt man sie danach kaum dazu, wieder anzufangen!“
Also: Durcharbeiten.

Falls ihr diese Tipps bereits verwendet und sie bei eurem Kind nicht wirklich weiterhelfen, finden ihr vielleicht auf www.mit-kindern-lernen.ch sinnvollere Anregungen ;-)

 

♥ Danke fürs Teilen ♥

Ein Kommentar

  1. Franz Josef Neffe am

    Hausaufgaben gibt die Schule auf, damit auch zu Hause alle aufgeben.

    Es ist wichtig, dass auch die Eltern dafür sorgen, dass die Kinder immer noch mehr FÜR das Leben lernen – sonst würden sie ja LEBEN lernen.

    In der Schule werden die Kinder dem Lehrer unter-tan.
    Der darf dafür extra NICHT LEHREN sondern er muss immer nur UNTERRICHTEN:
    Unterricht richtet nach unten, und da gehören Kinder ja auch hin.

    Besonders wichtig ist, dass auch die Eltern nahtlos dafür sorgen, dass ihre Kinder stets alles, was sie MÜSSEN, immer noch perfekter machen; nur so wird man ein richtiger SUPER-MÜSSER.

    Wer heute wirklich KANN, der fällt nur allen, die in der Hierarchie über ihm stehen, lästig; darum gewöhnt man das Kindern zu ihrem Besten schon ganz früh ab.

    Ganz besonders wichtig ist es, immer DRUCK zu machen, wenn man erZIEHT; daran sind bei uns alle gewöhnt. Auf gar keinen Fall darf man sich – wie in der neuen Ich-kann-Schule etwas einfallen lassen, was ZIEHT. Das würde dann sicher ErDRÜCKung genannt.

    Vergessen Sie nie: auch Misserfolg ist nur eine Variante des Erfolgs!
    Gönnen Sie sich´s, aber vermeiden Sie, daraus zu lernen!

    Ich freue mich dennoch auf Ihren Erfolg.

    Franz Josef Neffe

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